Sonntag, 28. Oktober 2012

Von Preisregen und Schneefall

Urkunde
Yassi is typing ... 

Letzte Woche am Freitag ereilte uns eine wunderbare Nachricht aus Weingarten: Unser Film (von Ani, Cat, Julske und mir) aus dem 4. Semester, mit dem Titel "Deine Geheimnisse gehören dir", hatte beim "abgedreht"-Filmfestival in der Linse in der Kategorie "Muse 18+" als bester Film gewonnen!! Überglücklich feierten wir diesen Erfolg via Skype – Julske und ich im kalten Rovaniemi, Ani und Cat im regnerischen Reading. Wenn ihr wollt könnt ihr euch den Film HIER ansehen.

morgendlicher Frost
Mittlerweile ist es hier bei uns arschkalt. Wir hatten zwar bisher noch keine Massen an Schneefall, trotzdem sind die Straßen, Wiesen, Bäume und Dächer weiß von Frost und Eis. Auch die kleinen Seen und Flussufer sind bereits von einer weißen Eisschicht überzogen. Morgendliche Fahrradfahrten zur Uni bei -13°C werden da durchaus zur Herausforderung: Die Oberschenkel brennen vor Kälte und Anstrengung, die Stirn spürt man nicht mehr, die Finger schmerzen, die Gangschaltung streikt, die Bremsen gefrieren während der Fahrt ans Rad, die Haare gefrieren, der kalte Atem brennt in der Lunge... aber das ist es was wir wollten – etwas anderes.

Frostige Grüße in die Heimat

da macht das Radfahren Spaß

morgendlicher Frost
gute Laune auf dem Weg zur Uni

auf dem Weg zur Uni

morgens um kurz vor 9


kurzer Halt auf dem Weg zur Uni

Dienstag, 16. Oktober 2012

Ich werde älter und die Tage immer kälter

Yassi is typing ...

Da Julian gerade noch mit seiner Finnish-Design-Gruppe beschäftigt ist und ich versuche mich nach wie vor vor der Praxisarbeit zu drücken, dachte ich mir nutze ich doch diese Prokrastinationsmöglichkeit und berichte euch, was in der letzten Zeit so passiert ist:
Danke Julske :)

Ich bin 24!! Vor einer Woche war es so weit, seit dem bin ich nun tatsächlich 24 Jahre alt... von Anfang 20 lässt sich nun wohl tatsächlich nicht mehr reden. Aber ich hatte einen wundervollen Tag und möchte mich auch auf diesem Wege nochmals bei allen Gratulanten und Partygästen bedanken. So viele Glückwünsche, SMS, E-Mails, Postkarten, Briefe, Geschenke, Kuchen – danke!! :)

Maskenball
Nachdem ich den ganzen Tag in der Vorlesung sitzen durfte, haben wir dann abends bei uns in der WG einen wirklich gelungen Maskenball mit viel Glitzer, Alkohol und 90er-Jahre-Musik veranstaltet. Mit so vielen Nationalitäten auf einmal hab ich meinen Geburtstag bisher definitiv noch nie gefeiert. Leider wurde die Party dann relativ abrupt von der finnischen Polizei (die ich zu Beginn für lustig angezogene Partygäste oder Stripper hielt) beendet, was dann aber nicht weiter schlimm war, denn das beste Geburtstagsgeschenk kam erst noch: Nordlichter! Der ganze Himmel erstrahlte fast eine Stunde lang in schimmerndem Grün und die Nordlichter tanzten mit uns durch die Nacht – ein wirklich unbeschreibliches Gefühl!!

"... Baby one more time"
Auch ansonsten ist das Partyleben hier in Rovaniemi nicht zu verachten. Ob spontane Flunkyball-Turniere bei eisigen Temperaturen, Electro-Mukke-Glow-Partys, Benefizkonzerte finnischer Hiphopper oder doch angedüdelte Karaoke-Auftritte im Onnela – hier ist für jeden was dabei und für Julkse und mich dann schon gleich dreimal.

Paketdienst
Eine weitere freudige Nachricht ist, dass es meine Pakete nun tatsächlich noch mit der deutschen Post ins finnische Outback geschafft haben – wer hätte das gedacht?! Allerdings muss ich gestehen, dass ich beim Großteil des Inhalts mir echt an den Kopf fassen und mich fragen musste "Was hab ich mir dabei nur gedacht?", soviel Zeug braucht kein Mensch. Julskes Thailand-Paket ist nun nach fast sechs Wochen leider immernoch verschollen ...

Ausblick vom Ounasvaara
Außerdem stand letzte Woche auch eine kleine Wanderung auf den Ounasvaara Berg in Rovaniemi an. Von einem Aussichtsturm genossen wir den Ausblick über Stadt und Flüsse und beobachteten den herrlichen Sonnenuntergang. Erst danach viel uns auf, dass wir den Berg ja auch wieder runter müssen. Ohne Sonnenlicht. Ohne Taschenlampe. Ohne Laternen. Gratulation! Was hier in Finnland als leichter Wanderweg gilt, würde man in Deutschland teilweise als schlecht begehbar bezeichnen. Also ging es nicht nur über Stock und Stein, sondern auch über Stamm und Felsen durch die Dunkelheit, den Weg bzw. die Richtung schätzend einfach mal bergab. Aber es ging ja nochmal alles gut.

Ach, und was mir noch einfällt: Wir konnten gestern nach vier unendlich langen Wochen mal wieder waschen!! :) Uuuuuund: Wir hatten heute Morgen den ersten Schnee!!

Willkommen im Winter!

Waschtag

Waschtag

der erste Schneeee

Rovaniemi

Rovaniemi

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Helsinki – Helsingfors

Yassi and Julske are typing ... 

Bahnhof Helsinki
Wie versprochen hier nun das Update zu unserem Wochenende in der finnischen Hauptstadt:
Zu Beginn müssen wir gleich einmal sagen, dass Zugreisen in Finnland mittlere bis große Katastrophen sein können. Nicht nur die Tatsache 12 Stunden im Zug zu sitzen, eingepfercht zwischen Gepäck, zurückgestellten Sitzen und schnarchenden, betrunkenen Finnen bringt einen an den Rand der Verzweiflung, sondern auch helles Neonlicht die ganze Nacht und Lautsprecherdurchsagen mit 80 dB rauben einem den letzten Nerv. Hinzu kam dann auch noch, dass man bei jedem Halt das Gefühl hatte, der Zug würde gleich entgleisen oder unser Wagon wurde einfach abgekoppelt, so laut und stark ruckelte es jedesmal.

frischer Fisch
Nach unserer Ankunft am Freitag Vormittag machten wir uns ersteinmal mit dem Metro-System in Helsinki vertraut und suchten anschließend die Wohnung unseres Gastgebers Irkka, den wir über Couchsurfing kennengelernt haben, auf. Unser erster Tag in Helsinki war geprägt von Sightseeing, Spaziergängen am Hafen, kulinarischen Köstlichkeiten in der Markthalle und schlechtem Wetter. Besonders gut hat es uns am Hafen mit dem Blick aufs Meer und die sich dort befindlichen Eisbrecher und Segelschiffe gefallen. Am späten Abend waren wir heilfroh bei Irkka auf unsere Matratzen fallen zu können und endlich etwas Schlaf zu finden.
 

leckerer Brunch im Siltanen
Am Samstag Vormittag schien dann zu unsrem Erstaunen doch tatsächlich mal die Sonne und wir hatten ca. 17°C. Perfekt um sich unter freiem Himmel im Siltanen einen ausgiebigen Brunch zu gönnen. Pünktlich nach dem Essen zogen dann wieder die ersten Wolken auf und es fing mal wieder an zu regnen, weshalb wir den Großteil des Tages in den unzähligen, riesigen Shoppingcentern Helsinkis verbrachten. Abends hieß es dann gemeinsam mit Irkka und seinen finnischen Freunden FIFA zocken (Deutschland wurde leider nicht würdig vertreten) und Karaoke trällern. Von dem gemeinschaftlichen Ausflug in eine der unzähligen Karaoke-Bars wurden wir Gott sei Dank verschont :)

Suvilathi Graffiti Wall
Nachdem wir uns am Sonntag Vormittag von Irkka verabschiedet hatten gingen wir in das Sörnäinen Gebiet ein Part des Kallio Districts (ein Zusammenschluss von Freigeistern, Künstlern, Querdenkern und Alternativen) und verewigten uns dort auf der Suvilathi Graffiti Wall. Anschließend gingen wir in die Innenstadt und besuchten dort das sehr interessante Museum of Contemporary Art Kiasma, besonders die Ausstellung "Camouflage" hatte es uns sehr angetan. Nach einer Stärkung im Vapiano traten wir dann wieder unsere 800km-Zugreise nach Rovaniemi an.

Seit Montag Morgen regnet es hier nun schier ohne Unterlass.
Winter, wo bleibst du?


am Hafen

Marktplatz am Hafen

Bridge of Love

am Hafen

am Hafen

Segelschiffe

Eisbrecher

Leckereien in der alten Markthalle


Straßenmusiker

Helsinki

Suvilathi Graffiti Wall

Suvilathi Graffiti Wall


Museum of Contemporary Art Kiasma

Museum of Contemporary Art Kiasma

Blick aus dem Museum

Innenstadt

längste Rolltreppe der Welt - garantiert!

unsere Stammkneipe "Apollo"

unser Schlafplatz beim Couchsufer Irkka